DPA/Die Zeit: “Staaten müssen laut Kommission den Drogenhandel regulieren”

According to the Commission, States must regulate drug markets.

Read original article on Zeitonline.

Rund 250 Millionen Menschen weltweit konsumieren illegale Drogen. Ein internationales Gremium empfiehlt den Staaten, in die Produktion und den Handel einzugreifen.

Die Weltkommission für Drogenpolitik sieht eine Regulierung der Drogenmärkte als den effektivsten Weg, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Die Politik müsse alle Aspekte des Handels mit Rauschgift kontrollieren und nicht teilweise in kriminellen Händen lassen, sagte die Präsidentin der internationalen Vereinigung, Ruth Dreifuss, anlässlich der Vorstellung des neuen Berichts der Kommission in Mexiko-Stadt. Ein Ende der Politik von Verboten sei ein absolut notwendiger Schritt, so Dreifuss, frühere Bundespräsidentin der Schweiz.

Dreifuss sagte: “Es ist außergewöhnlich, dass Substanzen, die Drogen genannt werden, nicht unter staatlicher Kontrolle stehen.” Es gebe Beispiele für Produkte, die ebenfalls eine Gefahr für die Konsumenten darstellten, wie etwa Alkohol oder Tabak, die allerdings vom Staat kontrolliert würden. In dem Bericht heißt es, mit staatlicher Kontrolle sinke auch die Gefahr für Konsumentinnen und Konsumenten. Unter strengen Verboten hergestellte Rauschgifte seien in der Regel stärker in der Wirkung.

Kein Patentrezept, aber Empfehlungen

Der Bericht gebe den Ländern kein Patentrezept, um eine Regulierung umzusetzen, sagte die Präsidentin der Vereinigung. Er gebe den Regierungen aber die zu beantwortenden Fragen an die Hand, um das Problem anzugehen. So müssten die Länder beispielsweise nationale Dialoge einleiten, um einen gesamtgesellschaftlichen Weg zu finden.

Der ehemalige kolumbianische Präsident César Gaviria machte eine klare Unterscheidung zwischen der Regulierung und Legalisierung von Drogen. “Wir glauben an Regulierung, nicht an Legalisierung”, sagte Gaviria. Dies bedeute, dass der Staat Vorschriften für Produktion, Vertrieb und Verbrauch aufstelle und überprüfe, ob sie eingehalten werden. Eine dahingehende Politik müsse langsam aufgebaut werden, so Gaviria.